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Dermokosmetik und Cosmeceuticals

13

Aug

Dermokosmetik

Wie Wirkstoffe Kosmetik und Pharmazie verbinden

Bereits seit Jahren lässt sich auf dem Kosmetikmarkt ein Trend beobachten: Das Wissen der Fachbereiche Dermatologie und Kosmetik fliesst ineinander und die Grauzone zwischen pharmazeutischen und kosmetischen Pflegeprodukten wächst. Begriffe wie Dermokosmetik, Dermazeutika und Cosmeceuticals zeigen, dass Kosmetik nicht nur aufgrund der gesetzlichen Forderung nach Wirksamkeitsnachweisen in den pharmazeutischen Bereich vordringt. Die Übergänge zwischen Pflege, Prävention und Heilung sind fliessend und viele Stoffe werden als kosmetische als auch dermatologische Wirkstoffe eingesetzt. 

Kosmetik und Dermatologie verfolgen das gleiche Ziel, nämlich die gesunde, physiologisch intakte Haut. Der Weg dahin wird jedoch durch unterschiedliche, gesetzliche Rahmenbedingungen geregelt. So dürfen pharmazeutische Salben nur zur ärztlichen Therapie verwendet werden, während Kosmetika als unterstützende Prävention von Hautproblemen, also als Hautpflege, Anwendung finden. Die Kombination von Kosmetik und Dermatologie findet sich in der Dermokosmetik. 

Nach einer Definition der Gesellschaft für Dermopharmazie sind Dermokosmetika oder dermopharmazeutische Produkte kosmetische Mittel, bei denen der kosmetische Anwendungszweck unter Mitberücksichtigung bestimmter dermatologischer und pharmazeutischer Gesichtspunkte erreicht wird (1). 

Dermokosmetik ist zunehmend gefragt, da immer mehr Menschen ihre Haut als empfindlich einschätzen und auf herkömmliche Kosmetika mit Unverträglichkeiten reagieren. In Bezug auf Qualität, Wirksamkeit und Verträglichkeit müssen Dermokosmetika hohen Anforderungen genügen, da sie auch zur Unterstützung der Vorbeugung und Behandlung von krankhaften Hautveränderungen eingesetzt werden. Trotz höheren Qualitätsanforderungen sind Dermokosmetika kosmetische Mittel und klar von Arzneimitteln abzugrenzen. 

Der neuere Marketingbegriff Cosmeceutical hat sich aus dem Bereich der Dermokosmetik entwickelt. Wie Dermokosmetika sind Cosmeceuticals medizinisch-dermatologische Hautpflegeprodukte, die den Anspruch haben, die Haut in ihrer Funktion nachhaltig zu erhalten und zu verbessern. Oftmals werden jedoch Produkte mit innovativen high-tech Wirkstoffen eher als Cosmeceuticals bezeichnet.

Nebst den hohen Anforderungen in Bezug auf die Qualität und Verträglichkeit von Cosmeceuticals und Dermokosmetik erwarten die modernen und anspruchsvollen Kunden von heute eine nachgewiesene Wirksamkeit, bevor viel Geld in die Hand genommen wird. 

Ein Vorteil von Cosmeceuticals besteht darin, dass viele der verwendeten Inhaltsstoffe seit Jahren in der Dermatologie angewendet und somit an einem breiten «Publikum» getestet werden (siehe Tabelle). Selbstverständlich sind die Wirkungen identischer Stoffe in Kosmetika und pharmazeutischen Salben gleich. Der entscheidende Unterschied findet sich in der Auslobung der Wirkung: In Kosmetika dürfen Claims wie lindernd, heilend oder entzündungshemmend nicht verwendet werden. 

WirkstoffPharmazeutische FunktionKosmetische Funktion
AllantoinWundheilungEinsatz bei Hautirritationen und trockener Haut (ähnlich wie Harnstoff)
CarbomereWundabdeckungSodium Carbomer, Verdicker (Konsistenzgeber), Ultraschallgel-Komponente
D-PanthenolWundheilungErhöhung der Hautfeuchtigkeit, Hautglättung, Erhöhung der Zellteilungsrate, Hemmung von Juckreiz, antibakterielle Wirkung 
Echinacea ExtraktWundheilung, ImmunstimulationEinsatz in Pflegepräparaten bei Couperose, Rosacea und perioraler Dermatitis
Grüner TeeBehandlung von FreigwarzenErhöhung der Mikrozirkulation; Adstringens 
Hamamelis ExtraktWundheilung, Entzündungshemmung Mildes Adstringens, Inhaltsstoff von Tonics, Lotionen und Aftershaves
Hyaluronsäure In Augenpräparaten gegen Rötungen und Entzündungen („Trockenes Auge“)Faltenglättung, Ausbildung eines elastischen Feuchtefilms 
KamilleEntzündungshemmung, Reizlinderung, WundheilungHautberuhigung, für empfindliche Haut
Salicylsäure Akne (komedolytisch und keratolytisch; ab 5 %), Entfernung von Warzen (ca. 10 %ige Lösung)Antimikrobielle und keratolytische Aktivität, Peeling (β-Hydroxysäure). Zugelassen sind max. 2 % in Pflegecremes und 3 % in Shampoos 
Vitamin A-Säure Tretinoin, Isotretinoin: Regeneration der Haut, chemisches Peeling, Akne-Behandlung In Kosmetika verboten; Vitamin A-Palmitat erlaubt (Umwandlung in der Haut zu Vitamin-A Säure). Eingesetzt zur Kollagenneubildung und Regeneration atrophischer Haut. Verwendung bei Akne, Verhornungsstörungen 


Die Wirkstoffdosierung in Kosmetika ist meist niedriger als in pharmazeutischen Produkten. Doch spezielle kosmetische Trägersysteme machen es möglich, dass dermokosmetische Produkte mit einem Bruchteil der pharmazeutischen Wirkstoffkonzentration auskommen und dennoch eine ähnlich gute Wirkung erzielen (2).

Wie in der Tabelle zu sehen ist, werden mittlerweile auch Vorläufersubstanzen verbotener Wirkstoffe in Kosmetika eingesetzt. So das Vitamin A-Palmitat, das in der Haut in Vitamin-A-Säure umgewandelt wird. 

Im Bereich Cosmeceuticals können nicht immer die auf dem klassischen Kosmetikmarkt aktuellen Trends und Hypes aufgegriffen werden. Forschung, Entwicklung und Studien brauchen in diesem Bereich mehr Zeit, da die Gesetze strenger sind und neue Wirkstoffe vor der Markteinführung lange und kostspielige Testphasen durchlaufen müssen (3). 

Verschiedene Experten sehen die Zukunft der Hautpflege in einer Kombination von Medizin, Kosmetik und Pharmazie. Bestätigt wird diese Annahme durch die Tatsache, dass die Konsumenten zunehmend informierter sind und ein „sicheres“ Produkt wählen. Sie wünschen sich Pflegeprodukte deren Wirkmechanismus nachvollziehbar und vor allem glaubwürdig ist. Nicht zuletzt aufgrund des Vertriebs durch Apotheken und Drogerien entsprechen Dermokosmetika und Cosmeceuticals dieser Nachfrage.

 

Literaturangaben: 

  1. http://www.gd-online.de/german/veranstalt/images2017/GD_LL_Dermokosmetika_gegen_Hautalterung_13.03.2017.pdf
  2. Rolf Daniels: „Die Rolle der Dermokosmetik im Anti-Aging“. In: Kursbuch Anti-Aging S. 334-342.
  3. swissmedicalacademy.com/files/Trend-im-Kosmetikmarkt.pdf


     

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Claudia Dür

Social Media Manager

Geschichten – Natur – Bewegung. Diese drei Worte haben in meinem Leben die grösste Bedeutung.

Als leidenschaftliche Kommunikatorin bin ich bei der IMPAG für den Bereich Social Media zuständig. Zudem schreibe ich verschiedenste Inhalte für unsere Kommunikationsaktivitäten im Bereich Personal Care. Ich liebe Geschichten, einen konstruktiven Austausch, offene Gespräche sowie die Arbeit im Team. In meiner Freizeit trifft man mich und meine Familie stets in Bewegung, sei es bikend, kletternd, wandernd in den Bergen oder surfend in den Wellen des Atlantiks.

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