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Zu gut für den Mülleimer – Nebenprodukte der Lebensmittelindustrie als Rohstoffquelle für die Kosmetik

18

Apr

food waste

In unserer heutigen Welt spielt ein verantwortungsbewusster Umgang mit der Natur eine immer wichtigere Rolle. Unser Planet ist bedroht: Globaler Klimawandel, Abholzung von Regenwäldern und eine Gefährdung der Biodiversität haben einen immer größeren Einfluss auf uns und unsere Umwelt. In der letzten Zeit ist auch der Einsatz von Mikroplastik in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Dieser wird über die Flüsse in die Meere gespült und von den im Meer lebenden Tieren gefressen. Die Partikel gelangen so in die Nahrungskette und schädigen die Umwelt.


Nachhaltigkeit ist schon lange kein vorübergehender Trend mehr. In Zeiten, in denen Konsumenten nach natürlichen Formulierungen suchen und einen respektvollen Umgang mit der Natur fordern, gewinnt dieses Thema immer mehr an Bedeutung und entwickelt sich zu einem wesentlichen Differenzierungsmerkmal für Kosmetikmarken. Der Markt für „grüne“ sowie für nachhaltige Kosmetik steigt seit Jahren unaufhaltsam. Die Konsumenten werden immer aufmerksamer und wählen ihre Pflegeprodukte bewusster und sorgfältiger aus. Es wird davon ausgegangen, dass der globale Markt in diesem Bereich in den nächsten Jahren um etwa 8-10% jährlich wachsen wird. Europas Anteil am weltweiten Markt für natürliche Kosmetik wird auf bis zu 35% geschätzt. Die stärksten Märkte werden hierbei durch Deutschland, Frankreich, Schweiz sowie Italien und Großbritannien gebildet.

Vor allem junge Menschen werden immer sensibler, was die Themen Inhaltsstoffe, Umweltschutz und Ökologie anbelangt. Hinzu kommt eine stetig wachsende Anzahl an Apps und elektronischen Anwendungen, die es ihnen erleichtert alle Inhaltsstoffe auf einen Blick zu entschlüsseln. Im Trend liegt auch die Vermeidung von Abfall durch nachfüllbare Verpackung oder aber auch der Minimalisierung von Verpackung (mehr dazu im Beitrag „2019 – Ein umweltbewusstes Jahr für die Kosmetikindustrie" ). Gleichzeitig steigt die Menge an Abfall aus der Lebensmittelindustrie in den letzten Jahren unaufhörlich und viele produzierende Unternehmen erzeugen unterschiedliche Arten von Nebenprodukten, die reich an wertvollen Inhaltsstoffen sind.

Hier kommt Upcycling, eine Form der Umwandlung scheinbar nutzloser Nebenprodukte in neuwertige Stoffe, ins Spiel. Durch die ganzheitliche Nutzung aller Komponenten wird der Bedarf an neu produzierten Rohmaterialien reduziert, was sich schonend auf unsere Ressourcen auswirkt.
 

Eine Möglichkeit, aktive sowie funktionelle Rohstoffe zu gewinnen, ist die Verwendung von Nebenprodukten aus der Lebensmittelindustrie. Bisher ungenutzte Überreste werden weiterverarbeitet.

Vor allem bei der Produktion von Fruchtsäften und Marmeladen aus Steinobst fallen große Mengen an Kernen an. Aprikosenkerne werden zunächst zur Ölgewinnung weiterverarbeitet und die Pressrückstände anschließend als Peeling aufbereitet. Schalen unterschiedlicher Zitrusfrüchte sind häufig Nebenprodukte der Fruchtsaftindustrie und eignen sich hervorragend als sanfte Peelings für sensible Haut. Auch die Schalen vieler Nüsse aus der Lebensmittelindustrie werden jedes Jahr in großen Mengen weggeworfen, dabei lässt sich aufgrund ihrer Härte ein sehr guter abrasiver Effekt erzielen, der ideal für Körperpeelings ist.



Nicht nur funktionelle Rohstoffe können mittels Upcycling gewonnen werden. Extrakte aus Kastanienschalen oder dem Trester aus der Weinproduktion können als Wirkstoffe in der Hautpflege eingesetzt werden.

Die Hersteller zeigen auch weitergehendes Engagement. So gibt es vermehrt Projekte, in denen Bauern in Dritte Welt Ländern fair beschäftigt werden. Man achtet dort auf eine nachhaltige Bewirtschaftung von Pflanzen und Bäumen. Hier werden die Pflanzenbestandteile, welche nicht für die Lebensmittelproduktion verwendet werden, zur Gewinnung kosmetischer Rohstoffe eingesetzt – seien es Kerne, Schalen, Blätter oder sogar Wurzeln.

Der umweltschonende Konsum wird für die Verbraucher immer bedeutender. Entsprechend ist die Motivation für die herstellenden Unternehmen sehr hoch nachhaltige Konzepte zu verfolgen, um den immer grösser werdenden Markt bedienen zu können.
 


Literaturangaben:

  1. www.persistencemarketresearch.com/mediarelease/natural-organic-personal-care-product-market.asp>www.persistencemarketresearch.com/mediarelease/natural-organic-personal-care-product-market.asp</link> (abgerufen am 01.04.19)
  2. www.cbi.eu/market-information/natural-ingredients-cosmetics/trends>www.cbi.eu/market-information/natural-ingredients-cosmetics/trends</link> (abgerufen am 01.04.19)
  3. www.welt.de/wirtschaft/webwelt/gallery133588106/Oeko-Apps-fuer-einen-nachhaltigen-Lifestyle.html>www.welt.de/wirtschaft/webwelt/gallery133588106/Oeko-Apps-fuer-einen-nachhaltigen-Lifestyle.html</link> (abgerufen am 01.04.19)
  4. www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/abfall/mitteilungen.msg-id-65423.html>www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/abfall/mitteilungen.msg-id-65423.html</link> (abgerufen am 01.04.19)
  5. www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Mikroplastik-in-Kosmetik-erkennen,plastik368.html>www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Mikroplastik-in-Kosmetik-erkennen,plastik368.html</link> (abgerufen am 05.04.19)
  6. www.ugb.de/lebensmittel-im-test/essen-aus-abfall/>www.ugb.de/lebensmittel-im-test/essen-aus-abfall/</link> (abgerufen am 05.04.19)

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Alexander Stubenvoll

Product & Sales Manager

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ich bin Alexander Stubenvoll und seit April 2017 bei der IMPAG in Deutschland als Product & Sales Manager angestellt. Ich bin Vater einer wunderbaren Tochter, zusammen mit meiner Frau verbringen wir die Freizeit gerne draußen.
 

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