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Emulsionen als Alleskönner - Die unverzichtbare Galenik in der Kosmetik

7

Sep

Emulsionen, also das stabile Gemisch zweier normalerweise nicht mischbarer Flüssigkeiten, finden sich fast überall in unseren kosmetischen Produkten. Dazu zählen Cremes, Massagegels, Pflegemilchen, Pflegespülungen und viele mehr. Sie spenden der Haut nicht nur Feuchtigkeit und schützen sie, sondern ermöglichen auch die gezielte Anwendung verschiedener Wirkstoffe. Als unverzichtbare Galenik in der Kosmetik können Emulsionen einfach alles!
 

Eine Mischung aus Wasser und Fett

Eine Emulsion in Kosmetika ist durch das Vorhandensein von zwei unterschiedlichen Phasen gekennzeichnet:
 

  • Eine wässrige, hydrophile Phase: im Wesentlichen bestehend aus Wasser oder Hydrolat zur Hydratisierung der Haut
  • Eine ölige, lipophile Phase: Öle, Wachse, Buttersorten usw. für Komfort, Reichhaltigkeit und Schutz 
     

Wie Öl und Essig in einer selbstgemachten Vinaigrette lassen sich diese beiden Phasen nicht ohne weiteres homogen mischen. Die Verwendung einer dritten Komponente ist notwendig: der Emulgator. Dieser erleichtert die Bildung von Tröpfchen und wirkt der Phasentrennung entgegen.
Als amphiphiles Molekül haben Emulgatoren eine Affinität sowohl für die wässrige als auch für die ölige Phase. Diese doppelte Affinität ermöglicht es, die beiden Phasen, Wasser und Öl, in Form einer stabilen Mischung zu binden: Es entsteht eine Emulsion. 
 

Eine sensorische Reise

In der Kosmetik werden zwei Arten von Emulsionen unterschieden, die sich nach der Emulsionsart richten: 

  • O/W-Emulsionen:
    Bei den Öl-in-Wasser-Emulsionen befinden sich die Öltröpfchen in der kontinuierlichen wässrigen Phase: Die O/W-Emulsionen sind entsprechend leicht und feuchtigkeitsspendend.
     
  • W/O-Emulsionen:
    Bei den Wasser-in-Öl-Emulsionen, befinden sich die Wassertröpfchen in der kontinuierlichen Ölphase: Die Texturen von W/O-Emulsionen sind reichhaltig und schützend.


Durch die Wahl der Fette, der Emulgatoren und des Verhältnisses an Wasser und Öl lässt sich eine breite Palette verschiedener Texturen mit unterschiedlicher Viskosität und Reichhaltigkeit herstellen.

Im Folgenden finden Sie eine Übersicht einiger Emulsionen mit unerwarteter Textur.
 

Waterdrop-Effekt: leichte und überraschende Textur

Emulsionen mit Waterdropeffekt sind W/O-Emulsionen mit einem hohen Wassergehalt. 
Die Wassertropfen werden mit einer Grösse von 100–150 µm in der Ölphase dispergiert. Trotz dieser relativ grossen Wassertropfen wird ein sehr stabiles Emulsionssystem gebildet, das mit einer ganz besonderen Textur einhergeht.

Die im ersten Moment reichhaltige Emulsion wandelt sich innerhalb kürzester Zeit nach Applikation in eine angenehm leichte Textur um, die die Haut optimal mit Feuchtigkeit versorgt. Unmittelbar nach dem Auftragen auf der Haut brechen feine Wassertröpfchen aus der Textur heraus, die den „Water Drop“-Effekt für den Anwender sichtbar machen und für ein angenehm frisches, kühlendes und damit unvergessliches Hautgefühl sorgen. Daher eignet sich diese Technologie ideal für „Moisturizing Effect“-Claims.
 

Emulsionen mit Waterdropeffekt bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten: 

  • Visuelle Effekte durch gefärbte Wassertröpfchen mit Farbstoffen oder Pigmenten, zum Beispiel weisse Tröpfchen für einen milchigen Effekt, grüne Tröpfchen für Frische 
  • Schmelzende Texturen durch Einarbeitung von Wachsen  
  • Luftige Texturen wie Schlagsahne 

     

Ultra-flüssige Nanoemulsionen: hoher Ölgehalt in frischem, niedrig viskosem Produkt

Im Gegensatz zu Emulsionen mit Waterdropeffekt ist in den ultra-flüssigen Nanoemulsionen die Grösse der Öltröpfchen kleiner als bei herkömmlichen Emulsionen. Diese Nanogrösse kann zum Beispiel die Herstellung von ultraflüssigen und besonders stabilen O/W-Emulsionen, aber auch ein besseres Eindringen der Öltröpfchen in die Epidermisschichten ermöglichen.

Die Technologie der ultraflüssigen Nanoemulsionen eröffnet insbesondere den Weg zu "Oil Water Like"-Texturen: eine hybride Galenik, die ein Öl wasserähnlich macht. Das Ergebnis: eine Textur, die die Reichhaltigkeit von Öl und die Frische von Wasser vereint! 

Die Anwendungsmöglichkeiten von ultraflüssigen Nanoemulsionen sind vielfältig: zum Beispiel ein Face Mist zur Pflege und Befeuchtung des Gesichts, Duschöle und auch Haarpflegeprodukte mit feuchtigkeitsspendenden "öligen" Emulsionen, die dem Haar eine leichte Struktur verleihen und das Haar kämmbar machen, ohne es zu beschweren.

 

Transformierende Texturen: spielerisch und überraschend

Anwendungen mit transformierenden Texturen besitzen keine klassischen Emulsionsstrukturen mehr (Wasser in Öl oder Öl in Wasser) und nehmen immer mehr Platz in den Verkaufsregalen ein: 

  • Öle, die sich in eine Milch verwandeln
  • Cremes, die zu einer gelartigen Maske werden
  • Gele, die sich in ein schäumendes Mousse verwandeln

     

Hydra Melting Cleanser Omorovicza 

Dreiphasen-Make-up-Entferner: Gel zu Öl zu Milch!

Dieses Reinigungsgel verwandelt sich bei Kontakt mit der Haut in ein Öl, das Make-up auflöst und der Haut Komfort und Feuchtigkeit spendet. Bei Kontakt mit Wasser emulgiert es und verwandelt sich in eine Milch, die leicht abgespült werden kann.

 

 


Der Trend der Natürlichkeit bleibt


Der Trend geht seit einigen Jahren in Richtung Natürlichkeit und wird unterstrichen mit der Norm ISO 16128 und dem Referenzsystem COSMOS. Dieses Engagement für Nachhaltigkeit erstreckt sich auch auf die Wahl der Emulgatoren: Gefragt sind grüne Emulgatoren ohne PEG oder Silikone.

Die Herausforderung für Marken besteht heute darin, die perfekte Balance zwischen Funktionalität, Sensorik und Nachhaltigkeit zu finden.





 

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Marie Pancher

Product & Sales Manager

Bereits in meiner Kindheit stöberte ich im Badezimmer meiner Mutter nach dem perfekten Kosmetikprodukt, beobachtete sie im Alltag und versuchte zu verstehen, warum sie die verschiedensten Produkte verwendet. Als Erwachsene habe ich beschlossen, meine Liebe zur Kosmetik, für mich Symbol für Wohlbefinden und Eleganz, mit meiner täglichen Arbeit zu verbinden.

Als gelehrte Ingenieurin im Bereich industrielle Biologie und Marketerin ist es mein Ziel, die Bedürfnisse der Verbraucher zu erforschen, neue Anwendungen zu verstehen sowie Trends zu verfolgen und zu erkennen. Nachdem ich bei verschiedenen Kosmetikmarken tätig war, arbeite ich heute als Produktmanager bei IMPAG France. Mein Arbeitsleben ermöglicht es mir, Innovationstreiber zu sein und gleichzeitig die technische Natur der Rohstoffe mit den Trends der Fertigprodukte zu verbinden.

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