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Natur & Wissenschaft: Biotech Beauty – die Zukunft für nachhaltige Kosmetik?

7

Oct

Natur und Wissenschaft

Die Schönheitsindustrie bewegt sich zunehmend in Richtung transparente und nachhaltige Zukunft. Moderne Technologien spielen in diesem Prozess eine grosse Rolle und biotechnologisch hergestellte kosmetische Rohstoffe gewinnen aufgrund ihrer Wirksamkeit und Sicherheit zunehmend an Popularität. 

Die Ressourcen der Erde sind begrenzt. Die Biotechnologie ermöglicht die Herstellung von wirksamen, natürlichen Rohstoffen für die Kosmetikindustrie ohne negative Auswirkungen auf unseren Planeten.


Biotechnologische Inhaltsstoffe auf dem Markt

Die Biotechnologie nutzt Mikroorganismen und Enzyme, um durch Fermentation und gentechnische Verfahren bestimmte Erzeugnisse zu gewinnen. Beispiele für solche Produkte sind Wirkstoffe wie Hyaluronsäure, Kojisäure, Resveratrol sowie bestimmte Enzyme, die in Anti-Aging-Kosmetika verwendet werden. Darüber hinaus sind bestimmte biotechnologisch gewonnene Rohstoffe wie Algen, Stammzellen und Peptide ebenso häufig in kosmetischen Formulierungen zu finden. Die Biotechnologie und die Kosmetikindustrie sind inzwischen eng miteinander vernetzt, und es können hochwertige Wirkstoffe produziert werden, die sich durch ihre Wirksamkeit, Sicherheit und Nachhaltigkeit auszeichnen.

Die Grösse des globalen Marktes für biotechnologische Inhaltsstoffe wurde für 2019 auf 1,63 Milliarden USD geschätzt. Pro Jahr soll der Markt von 2019 bis 2025 mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 8,0 % auf 2,56 Mrd. USD wachsen. Im Jahr 2019 war Europa Marktführer für biotechnologische Rohstoffe für die Duftstoffindustrie und für kosmetische Wirkstoffe mit einem jeweiligen Marktanteil von 32.7 und 37.4 %.


Was versteht man unter Biotech-Beauty?

Natürliche pflanzliche Wirkstoffe gewonnen in physikalischen Verfahren gelten oft als sicherer und umweltfreundlicher. Doch sind diese Inhaltsstoffe nicht immer so "grün", wie sie erscheinen mögen. Tatsächlich werden für die Herstellung vieler pflanzlicher und tierischer Inhaltsstoffe grosse Mengen an kostbarem Ackerland, Wasser und Energie verbraucht, was einen viel grösseren ökologischen Fussabdruck hinterlässt, als angenommen.

Daher ändert sich in der Kosmetikindustrie die Definition des Wortes «natürlich» mit der Zeit. Als «natürlich» werden nicht nur Inhaltsstoffe bezeichnet, die aus der Natur stammen und deren Vorkommen limitiert sind, sondern vor allem solche, die auf verantwortungsvolle Weise und mit minimalen negativen Auswirkungen auf die Umwelt gewonnen werden. 

Der Trend, der diese Veränderungen beschreibt, heisst Biotech Beauty. Der Begriff Biotech Beauty bezieht sich auf die Synergie von Wissenschaft und Natur, und bezeichnet im Labor hergestellte Inhaltsstoffe, bei denen entweder natürliche Rohstoffe mit synthetischen Chemikalien kombiniert oder synthetische Alternativen zu natürlichen Inhaltsstoffen entwickelt werden.

Nachhaltig gewonnene natürliche Inhaltsstoffe werden mit Bakterien oder Hefen zur Reaktion gebracht, um einen Wirkstoff zu erzeugen, der biologisch identisch mit dem in der Natur vorkommenden Rohstoff ist. Die Biotechnologie bietet nicht nur mehr Sicherheit und Wirksamkeit, sondern auch die Möglichkeit, Inhaltsstoffe auf Basis natürlicher Inhaltsstoffe herzustellen mit minimalem Einfluss auf die Umwelt.


Eine biotechnologische Alternative zu Palmöl zur Rettung des Regenwaldes?

Palmöl steht immer wieder stark in der Kritik. Als das am häufigsten verwendete Öl der Welt findet es sich in verschiedensten Verbraucherprodukten – von Margarine, über Fertigspeisen, Süssigkeiten bis hin zu Kosmetik und Waschmitteln. Der Hauptgrund der Kritik rund um das Thema Palmöl ist die weltweit stark wachsende Nachfrage, die dazu führt, dass für Palmölplantagen in grossem Stil tropische Wälder gerodet werden und zahlreiche Arten so ihre Lebensgrundlage verlieren. Durch die Brandrodung und die Trockenlegung von Torfwäldern werden zudem grosse Mengen an Treibhausgasen wie Kohlenmonoxid und Methan freigesetzt. Wo neue Plantagen entstehen, kommt es oft auch zu sozialen Konflikten hinsichtlich der Landnutzung. 

Biotechnologische Herstellungsverfahren könnten eine Lösung für die Herausforderung Palmöl sein. Derzeit arbeiten viele Biotechnologieunternehmen daran, eine nachhaltige Alternative zu Palmöl zu entwickeln. Diesen Projekten ist gemeinsam, dass sie ähnlich wie beim Bierbrauen einen Gärungsprozess in grossen Bottichen anwenden. Sie verwenden beispielsweise gentechnisch veränderte Mikroorganismen, um Lebensmittelabfälle und industrielle Nebenprodukte in ein Produkt umzuwandeln, das dem natürlichen Palmöl chemisch sehr ähnlich ist. 

Diese Forschung befindet sich noch in einem frühen Stadium. Aber trotz verschiedensten Herausforderungen, wie z. B. die Erzielung einer ähnlichen Textur wie bei Palmöl oder vor allem ein wettbewerbsfähiger Preis und ein globaler Produktionsmassstab, setzt die Industrie grosse Hoffnungen auf die Schaffung einer umweltfreundlichen Alternative zu Palmöl.

 

Biotechnologie als die Zukunft für nachhaltige und wirksame Kosmetika

Konsument*innen möchten beim Kauf von Kosmetika nicht zwischen Wirksamkeit und Nachhaltigkeit wählen müssen. Die Biotechnologie bietet die Möglichkeit, wissenschaftlich fundierte Inhaltsstoffe mit effektiver Wirkung auf die Haut zu entwickeln ohne dabei die Umwelt zu belasten. Viele Marken und Hersteller formulieren bereits mit biotechnologischen Inhaltsstoffen. Mit Sicherheit werden in Zukunft immer mehr Biotech-Beauty Produkte ihren Weg auf den Markt finden.


 

Literaturangaben: 

  1. Gomes C., Silva A. C., Marques A. C. , Lobo J. S., Amaral M. H., Biotechnology Applied to Cosmetics and Aesthetic Medicines, MDPI 2020 (aufgerufen am 01.10.2021)
  2. www.grandviewresearch.com/industry-analysis/biotech-ingredients-market (aufgerufen am 01.10.2021)
  3. www.prnewswire.com/news-releases/global-biotech-ingredients-market-2020-to-2027---size-share--trends-analysis-report-301092920.html (aufgerufen am 01.10.2021)
  4. editorialist.com/beauty/biotech-beauty-trend/ (aufgerufen am 01.10.2021)
  5. cosmeticsdesign.com/Article/2019/11/12/Three-biotech-ingredient-technologies-that-are-raising-the-bar-on-sustainable-beauty?utm_source=copyright&utm_medium=OnSite&utm_campaign=copyright (aufgerufen am 01.10.2021)
  6. www.bbc.com/news/business-55016453 (aufgerufen am 01.10.2021)


     

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Joanna Strus

Product & Sales Manager

Meine Anstellung bei der IMPAG ist mein erster Job nach dem Studium. Ich bin Biotechnologin. Wusste ich immer, dass ich in der Kosmetikbranche arbeiten würde? Wahrscheinlich nicht.. Als Marketing & Sales Assistant hatte ich die Möglichkeit, die Welt der kosmetischen Rohstoffe Schritt für Schritt kennenzulernen.

Derzeit liegt der Schwerpunkt meiner Vertriebsaktivitäten auf der Betreuung von Naturkosmetikherstellern. Als grosser Fan von «grünen» Kosmetikprodukten ist diese Zusammenarbeit für mich vor allem ein Vergnügen.
 

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