Die Europäische Union legt Ende 2024 strengere Auflagen zum Schutz der Wälder in der internationalen Lieferkette fest. Für Produzenten biobasierter Rohstoffe bedeutet das eine Anpassung. Unser Lieferpartner Hobum hat sich hier einen Vorsprung erarbeitet und bemüht sich mit zwei Initiativen seit längerem für strengere Richtlinien. Eine der Initiativen ist die «New Environmental Option», in der Hobum auf in Deutschland produziertes Sojaöl als Basis für seine Merginol- und Merginat-Produkte setzt.
Per 30. Dezember 2024 wird die EU-Entwaldungsverordnung 2023/1115 in Kraft treten. Diese verpflichtet Marktteilnehmer, deren gesamte Lieferkette entwaldungsfrei zu gestalten und entsprechend zu dokumentieren.
Die Umwandlung von Waldflächen setzt immense Mengen Treibhausgase frei. Durch die sinkenden Flächen kann ausserdem weniger CO2 gespeichert werden. Besonders der Konsum von Rindfleisch, Palmöl, Kakao und Kaffee in der Europäischen Union und anderen Industriestaaten treibt die Entwaldung und die Waldschädigung weltweit voran. Die Europäische Union will dem Einhalt gebieten, indem Rohstoffe und Produkte, die zur Entwaldung beitragen, nicht mehr auf den Markt gebracht werden dürfen.
Unser Lieferpartner Hobum bietet bereits heute entwaldungsfreie Polyole, epoxidierte Öle und deren Ester an. Dafür wird Sojaöl zu Merginol- und Merginat-Produkten verarbeitet. Die Merginole werden in allen denkbaren Polyurethananwendungsbereichen eingesetzt und können je nach Typ Eigenschaften wie höheren Glanz, bessere Wasser- und Chemikalienbeständigkeit, mehr Flexibilität oder Hydrophobizität beeinflussen. Die Merginate können als Costabilisatoren sowie Weichmacher in Coatings sowie Plastics Anwendungen genutzt werden.
Unser Lieferant bemüht sich bereits seit über 60 Jahren um nachhaltige Produkte aus biobasierten Rohstoffen. Bei der Sojaölverarbeitung etwa ist die Zertifizierung durch die Round Table on Responsible Soy (RTRS) Association wichtig. Denn diese stellt den Anbau der Sojapflanzen auf nicht nach Dezember 2020 gerodeten Flächen, sowie die Einhaltung verantwortungsvoller Arbeitsbedingungen und landwirtschaftlicher Praktiken entlang der Wertschöpfungskette sicher. Und zwar in den Sojaanbauländern Brasilien, Argentinien und Paraguay.
Darüber hinaus wird eine «New Environmental Option» (neo) Qualität für alle Sojaöl basierten Produkte angeboten. Bei dieser neo-Qualität wird auf eine regionalere Beschaffung und Verarbeitung gesetzt. Die Merginat neo und Merginol neo Produkte werden in einem Batch-Prozess hergestellt, bei dem in Deutschland produziertes Sojaöl verwendet wird.
Die eingesetzte Saat stammt aus europäischem Anbau. Zusammen mit kürzeren Transportwegen werden die Emissionen derart reduziert, dass europäisches Sojaöl nur ein Drittel der Emissionen in Form von CO2-Äquivalenten im Vergleich zu nicht-zertifiziertem, internationalem Sojaöl verursacht.
Die Sojaproduktion ist in den vergangenen Jahrzehnten vor allem getrieben durch den steigenden Fleischkonsum und die dadurch entstehende höhere Nachfrage an eiweisshaltigen Futtermitteln in Form von Sojaschrot, stetig gewachsen. Um diesen Bedarf zu decken, wird kostbarer Regenwald abgeholzt.
Die Hülsenfrucht Soja hat mit etwa 80 Prozent einen hohen Schrotanteil. Sojaschrot enthält viel hochwertiges Eiweiss und ist damit eine wichtige Proteinquelle für Nutztiere. Durch Extraktion kann etwa 20 % Öl aus der Sojabohne gewonnen werden. In der Europäischen Union werden 53 Prozent des Sojaöls für Nahrungsmittel, 43 Prozent für Biodiesel und nur 4 Prozent für industrielle Anwendungen genutzt.
Laut einer Studie der Renewable Carbon Initiative gibt es übrigens keinen direkten Zusammenhang zwischen der Verwendung von Biomasse zu industriellen Zwecken und der Lebensmittelsicherheit.1
Wenn «an der Oberfläche kratzen» eine neue Bedeutung erhält.
Die Polyole basieren auf verschiedensten Pflanzenölen, modifiziert für und abgestimmt auf den jeweiligen Einsatzzweck.
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