Glycerin, auch Glycerol genannt, ist ein farbloser, geruchloser, viskoser und süsslich schmeckender dreiwertiger Alkohol. In der pharmazeutischen Industrie gehört es zu den bedeutendsten Hilfsstoffen – vielseitig einsetzbar und in zahlreichen Qualitätsstufen verfügbar. Doch nicht jedes Glycerin ist gleich: Unterschiede im Wasseranteil sowie bei den Zertifizierungen spielen eine zentrale Rolle für die Anwendung und regulatorische Zulassung.
Glycerin erfüllt in pharmazeutischen Produkten eine Reihe von Funktionen:
Verhindert das Austrocknen von Cremes, Gelen oder Pasten.
Wird in flüssigen Zubereitungen eingesetzt, z. B. Sirups oder Tinkturen.
In Kapselhüllen (besonders bei Gelatine-Kapseln) sorgt Glycerin für Elastizität.
In zuckerfreien Arzneiformen dient es als milde Süssungsalternative.
In Zäpfchen zur besseren Anwendung.
Schützt die Wirkstoffe vor Austrocknung oder Zersetzung.
Glycerin ist hygroskopisch – es zieht Wasser aus der Umgebung an – und liegt je nach Herstellungsform mit unterschiedlichem Wasseranteil vor.
Die Wahl hängt daher stark von der galenischen Form, dem gewünschten pH-Wert, der Wasserverträglichkeit der Wirkstoffe und der mikrobiologischen Stabilität ab.
Glycerin kann verschiedene Zertifizierungen besitzen, abhängig von dem Verwendungszweck. Häufige Zertifizierungen sind Lebensmittelqualität (E422) für den Einsatz in Nahrungsmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln und pharmazeutische Qualität (Ph. Eur., USP, Excipact) für kosmetische und medizinische Anwendungen.
Ein Excipact-Zertifikat ist vor allem für Unternehmen von Bedeutung, die auf eine dokumentierte, auditierbare und GMP-konforme Lieferkette angewiesen sind – insbesondere in regulierten Märkten wie der EU, den USA oder Japan.
Wenn Glycerin als Hilfsstoff in Arzneimitteln verwendet wird, verlangen viele Aufsichtsbehörden einen Nachweis über die Qualitätssicherung beim Hersteller des Hilfsstoffs. Excipact dient als international anerkannter Audit-Standard, der GMP- und GDP-Konformität (Good Manufacturing/Distribution Practice) für Hilfsstoffe belegt.
Unternehmen, die selbst keine Kapazität oder Ressourcen für regelmässige Lieferantenaudits haben, können auf das Excipact-Zertifikat vertrauen. Es spart Zeit und Kosten im Rahmen der Lieferantenqualifizierung und der GxP-Dokumentation.
Bei der Produktion von Parenteralia, Inhalativa oder anderen sensiblen Arzneiformen legen Behörden besonderen Wert auf höchste Qualität in jedem Produktionsschritt – auch bei Hilfsstoffen.
Excipact wird weltweit anerkannt. Es erleichtert die Vermarktung in mehreren Ländern, da es regulatorischen Anforderungen vieler Märkte entspricht.
Wer pharmazeutische Produkte herstellt und Glycerin als Hilfsstoff einsetzt, für den bietet ein Excipact-Zertifikat nicht nur rechtliche Sicherheit, sondern auch einen professionellen Qualitätsnachweis, der Vertrauen bei Kunden und Behörden schafft.
Glycerin ist ein unverzichtbarer Bestandteil pharmazeutischer Formulierungen. Doch ob wasserfrei oder 85%ig, ob EP oder Excipact – die genaue Spezifikation muss zur Anwendung passen. Während Wassergehalt vor allem aus technischer Sicht entscheidend ist, sind Zertifizierungen der Schlüssel zur regulatorischen Zulassung und zur Produktsicherheit. Besonders im pharmazeutischen Umfeld gilt: Qualität, Rückverfolgbarkeit und GMP-Konformität sind keine Option, sondern Pflicht.
Bei der Produktentwicklung empfiehlt es sich aus unserer Erfahrung vier wichtige Aspekte zu berücksichtigen.
Häufig wird das rheologische Profil eines Produkts verbessert. Dabei müssen stets die Qualitätsanforderungen, die Dokumentation, der Ursprung sowie die Verfügbarkeit berücksichtigt werden.
Dieser Artikel befasst sich mit den Rohstoffen, die in Nahrungsergänzungsmitteln zur Verbesserung der Immunfunktion verwendet werden, um gesund und widerstandsfähig zu bleiben.